Emphysem

Kein Platz für frische Luft

Von Tobias Lemser · 2021

Als Folgeerkrankung der COPD macht sich ein Lungenemphysem oft erst spät bemerkbar. Zumeist ist dann die Lunge bereits geschädigt. Welche Risikofaktoren gibt es und wie lässt sich der Erkrankungsprozess für die rund eine Million bundesweit betroffenen Menschen verlangsamen?

Luftbläschen steigen im Wasser nach oben
Foto: iStock/WW5

Am Meer stehen und die frische, feuchte Meeresluft tief einatmen: Für viele Strandspaziergänger gibt es kaum etwas Wohltuenderes. Klar ist Atmen noch viel mehr: ohne Sauerstoff kein Leben. Bis zu 20.000 Liter Luft strömt Tag für Tag durch unsere Lunge, in der sie über die Bronchien bis hin zu den Lungenbläschen gesogen wird.

Größtes Risiko für ein Emphysem ist unsaubere Luft

Problem nur, wenn dieser Ort des Gasaustauschs geschädigt und beim Ausatmen verbrauchte Luft eingeschlossen ist, sodass es keinen Raum mehr für frische, sauerstoffreiche Luft gibt: Experten sprechen dann von einem Lungenemphysem. Die Folge ist eine Reduktion der Lungenfunktion, der physischen Aktivität und letztlich der Lebensqualität. Betroffen sind vor allem Raucherinnen und Raucher, aber auch Staub am Arbeitsplatz, wie Mineral- oder Baumwollstaub, genauso wie die Inhalation von Chemikalien und Kohle können die Lungenbläschen schädigen und somit zu einem Lungenemphysem führen. Als weiterer Auslöser gilt der Mangel an einem bestimmten Protein, dem sogenannten α₁-Antitrypsin. Fehlt dieses Enzym, haben proteinabbauende Enzyme freie Bahn, wodurch die Lungenbläschen angegriffen und zerstört werden können.

Modell: Gasaustausch in Lungenbläschen
In den Lungenbläschen findet der Gasaustausch statt. Foto: iStock / alex-mit

Verschiedene Therapieoptionen

Doch was können Emphysem-Patientinnen und ‑patienten tun, um typische Begleiterscheinungen wie Atemnot sowie chronischen, schleimartigen Husten und eine erhöhte Infektanfälligkeit in den Griff zu bekommen? Wichtig zu wissen: Auch wenn einmal zerstörtes Lungengewebe nicht wiederhergestellt werden kann und die unheilbare Erkrankung unbehandelt zum Lungenversagen führt, gibt es heute sehr gute Optionen, ihr Fortschreiten zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Neben dem Verzicht auf das Rauchen, dem wichtigsten Aspekt, können Atemübungen und die Gabe von Sauerstoff helfen. Zusätzlich zu Medikamenten, welche unter anderem die Bronchien erweitern, eignen sich Verfahren, wie die bronchoskopische, thermische Dampfablation. Anders in schweren Fällen: Hier werden besonders stark überblähte Bereiche der Lunge mittels Volumenreduktionstherapie verkleinert. Dies kann chirurgisch erfolgen, indem Teile der erkrankten Lunge entfernt werden – was bei erfolgreichem Eingriff für Patienten mit mehr Luft und weniger Atemnot verbunden ist.

Quellen:
Lungeninformationsdienst: Was ist ein Lungenemphysem?
Lungenärzte im Netz: Lungenemphysem
leichter-atmen.de: Lungenemphysem bei COPD

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