Harnwegsinfektion

Ein echtes Thema für Frauen

Von Mark Krüger · 2022

Ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterleib: Wer jemals an einer Blasenentzündung – im Fachjargon Zystitis genannt – gelitten hat, kennt die unangenehmen Symptome nur allzu gut. Was sind die Auslöser? In welchen Fällen sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden?

Eine Frau sitzt vor Schmerzen vorne über gebeugt auf der Toilette.
Das Wasserlassen kann bei einer Blasenentzündung schmerzhaft sein. Foto: iStock / globalmoments

Im Fokus bei Blasenentzündungen: die für eine gesunde Darmflora essenziellen Escherichia- coli-Bakterien. Sie sind für rund vier Fünftel der Harnwegsinfektionen verantwortlich. Die Keime gelangen in der Regel von außen über die Harnröhre in die Blase und lösen dort eine Entzündung und Reizung der Blasenwand aus. Harnwegsinfektionen können in jedem Alter auftreten. Frauen sind viermal häufiger betroffen als Männer. Warum? Beim weiblichen Geschlecht liegen Harnröhren- und Darmausgang dicht beieinander. Hinzu kommt, dass die weibliche Harnröhre nur vier Zentimeter lang ist (beim Mann sind es zwischen 20 und 25 Zentimeter), weshalb die Bakterien rasch die benachbarte Blase erreichen können. Hinzu kommen hormonelle Veränderungen, etwa während der Schwangerschaft und der Menstruation, die zu geweiteten Harnwegen führen, sodass Keime leichter in die Harnröhre eindringen können. Weitere geschlechtsunabhängige Risikofaktoren sind Harnstau in der Blase, häufiger Geschlechtsverkehr und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus. 

Komplikationen bei Harnwegsinfektion möglich

Nach einer Woche ist eine Blasenentzündung bei etwa der Hälfte der Betroffenen wieder verschwunden. Unterstützend sollten pro Tag zwei bis drei Liter getrunken werden – am besten Nieren- und Blasentees. Wärme hilft, die Schmerzen zu lindern. Bei starken Beschwerden, Fieber oder länger als drei Tage anhaltenden Symptomen ist ein Arztbesuch angeraten. Bleibt eine Zystitis unbehandelt, kann die Entzündung über die Harnleiter aufsteigen und die Nieren befallen –Nierenbeckenentzündung respektive bleibende Nierenschäden sind möglich. Bei Schwangeren können vorzeitige Wehen und damit eine Früh- oder Fehlgeburt ausgelöst werden. 

Alternative zu Antibiotikum 

Eine schnelle Heilung verspricht bei hartnäckigen oder komplizierten bakteriellen Blasenentzündungen ein Antibiotikum. Doch Vorsicht: Werden Antibiotika vorschnell und zu häufig eingesetzt, können die Bakterien dagegen resistent werden, und die Medikamente verlieren ihre Wirkung. Pflanzliche Mittel (zum Beispiel aus Bärentraubenblättern, Kapuzinerkressekraut oder Meerrettichwurzel) sowie die Einnahme von Mannose, einem bestimmten Zucker, können durch ihre keimreduzierende, entzündungshemmende oder harntreibende Wirkung die Dauer einer akuten Blasenentzündung in vielen Fällen ebenso verkürzen – und auch einer erneuten Infektion vorbeugen.

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