Abszess

Wenn Bakterien unter die Haut gehen

Von Sarah Schroth · 2020

Ältere Menschen haben oftmals ein geschwächtes Immunsystem. Im Falle einer Verletzung öffnet dieses die Pforten für Bakterien, die über die Haut eindringen und zu Entzündungen führen können. Im schlimmsten Fall kann sich aus einer kleinen Wunde ein großer Abszess oder sogar eine Blutvergiftung entwickeln. Worauf soll man achten und was hilft wirklich?

Seniorin bei der Gartenarbeit.
Bei der Gartenarbeit kann man sich schnell kleinere Verletzungen zuziehen. Foto: iStock / jacoblund

Wer schnell noch den Garten für den Frühling rüsten will, ist vor kleinen Verletzungen nicht gefeit. Kleinere Wunden sind zunächst ungefährlich. Gelangen jedoch in der Gartenerde und an Dornen vorkommende Bakterien tiefer in das Gewebe, können sich größere Entzündungsherde in Form von Hautabszessen entwickeln. Ursprung solcher abgekapselten Eiteransammlungen sind oft kleinere Hautverletzungen, die beispielsweise durch einen in der Haut sitzenden Stachel entstehen können. Aber auch Haarfollikel, Schweißdrüsen oder ein verletztes Nagelbett sind hervorragende Eintrittspforten für kleine Eindringlinge. 

Risikofaktor Abszess: hohes Alter

Welche Bedingungen begünstigen also die Entzündung und Entstehung von Hautabszessen? Ein geschwächtes Immunsystem zählt zu den Hauptrisikofaktoren. Gefährdet sind deswegen vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder einer Krebstherapie. Zusätzliches Gift für die Immunabwehr ist Rauchen, Fehlernährung oder schädlicher Alkoholkonsum. Entsprechende Risikogruppen sollten deswegen besondere Vorsicht walten lassen und auf eine ausreichende Hygiene achten. Konkret: auch kleine Wunden sorgfältig reinigen und versorgen sowie möglichst wenig an entzündeten Haustellen „rumfummeln“.

Quelle: apotheken-umschau.de, 2020

Blutvergiftung vermeiden

Kleinere Fremdkörper – wie zum Beispiel Stacheln oder Dornen – können eigenständig mit einer Pinzette entfernt und kleinere Wunden desinfiziert werden. Bleibt der Fremdkörper jedoch in der Haut und es kommt zum Abszess, helfen sogenannte Zugsalben. Sie beschleunigen den Prozess, hemmen die Entzündung und bekämpfen Keime, sodass Eiter schneller an die Hautoberfläche gezogen wird und das Gewebe abheilen kann. Größere Abszesse gehören allerdings in die Hände von Ärzten und sollten niemals eigenständig eröffnet werden. Gelangt der Entzündungsherd nämlich weiter in das Gewebe und die Blutbahn hinein, droht im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung. Therapie der Wahl ist hier also die professionelle chirurgische Abszessspaltung. Sie kann dann durchgeführt werden, wenn sich genug Eiter angesammelt hat – der Abszess also „reif“ ist. 

Komplikationen sind selten. Patienten sind jedoch angehalten, weiterhin auf eine gute Hygiene der betroffenen Stelle zu achten und das Immunsystem durch ausreichende Bewegung, ausgewogene Ernährung sowie möglichst konsequenter Nikotin- und Alkoholabstinenz zu stärken.

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