Früh beginnende Therapie bei Arthrose

Knorpel heilt nicht – oder doch?

Von Mark Krüger · 2023

In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an den Symptomen einer Arthrose, auch Gelenkverschleiß genannt. Obwohl es so viele Betroffene gibt, wissen die meisten kaum etwas über die Erkrankung und ihre Behandlung. Dabei kann eine frühe Therapie die Beweglichkeit der Gelenke erhalten und verbessern.

Ein älterer Herr hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einer Couch sitzend das Knie.
Foto: iStock/justocker

Tagtäglich führen wir Tausende von Bewegungen aus. Unsere Gelenke ermöglichen, dass wir uns reibungslos bewegen können, sie geben Halt und dämpfen plötzliche, harte Bewegungen. Angewiesen sind sie dabei auf Gelenkknorpel, die sich auf den beiden Knochenenden befinden, die ein Gelenk bilden. Kommt es zum Beispiel altersbedingt, durch Fehlbelastungen oder Gelenkverletzungen zu einem „Knorpelschaden“, büßt der Knorpel seine Beständigkeit und Flexibilität ein. Ein Gelenkverschleiß, der sich am häufigsten in Knie und Hüfte zeigt, ist damit vorprogrammiert. Gemäß den Zahlen des Vereins Deutsche Arthrose-Hilfe sind ab dem 60. Lebensjahr gut die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer betroffen. 

Im Spätstadium ist der Gelenkknorpel vollständig verschwunden. Die Folge: Die Knochen liegen ungeschützt aufeinander. Betroffene werden dann unter anderem mit Schmerzen auch in Ruhe sowie Gelenkdeformierungen und entzündungsbedingten Schwellungen konfrontiert.

Frühzeitig gegenlenken: Früh beginnende Therapie bei Arthrose

Sobald ein Verdacht besteht, ist es ratsam, eine orthopädische Praxis aufzusuchen, um zeitnah die Diagnose zu sichern und mit der Therapie zu beginnen. Auch wenn eine Arthrose nicht heilbar ist, kann deren Verlauf in den Anfangsstadien häufig positiv beeinflusst und Schmerzen gelindert werden – etwa durch Physiotherapie, Schmerzmittel, Akupunktur oder Injektionen ins Gelenk mit Hyaluronsäure. Falls der Leidensdruck zu groß wird, kommt als letzte Option ein chirurgischer Eingriff infrage. Ein probates Mittel im Kampf gegen den Knorpelabbau ist „Bewegung ohne Belastung”. Durch Gewicht oder Druck auf ein Gelenk fließt nämlich nährstoffhaltige Gelenkflüssigkeit ein und aus.

Kleine Reparaturproteine 

„Der Knorpel wird dadurch mit Nährstoffen versorgt“, erklärt Virginia Byers Kraus von der Duke University School of Medicine in North Carolina, USA. Die Rheumatologin und ihr Team haben herausgefunden, dass Knorpel, anders als oftmals angenommen, eine Reparaturfähigkeit besitzen, wenn auch nur eine sehr träge und von Gelenk zu Gelenk unterschiedliche. Verantwortlich sei das jeweilige Level an micro-RNAs (miRNAs), den für Reparatur und Regeneration zuständigen Proteinen. Diese Erkenntnis macht Hoffnung auf Behandlungen, die in Zukunft den Knorpel heilen oder bereits beschädigtes Gewebe vor weiterem Abbau schützen.

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