Natürliche Heilmittel

Alternative Ansätze zum Wohle der Patienten

Von Andrea von Gersdorff · 2023

Als unterstützende Therapie setzen Mediziner vielfach auf Methoden und Präparate aus der Komplementärmedizin. Gerade bei chronischen oder sehr schweren Erkrankungen lassen sich Beschwerden lindern. Gute Erfolge werden mit medizinischem Cannabis erzielt.

Mediziner hält eine Cannabis-Knospe.
Medizinische Cannabis-Verschreibung. Foto: iStock / Alona Maiorova

Der Ausdruck Komplementärmedizin klingt ungewöhnlicher als die Sache selbst. Gemeint sind alternative Arzneimittel und Methoden wie Homöopathie und Naturheilverfahren, aber auch Akupunktur, Yoga oder medizinisches Cannabis. Selbst Nahrungsergänzungsmittel zählen dazu. In den letzten Jahren hat die Komplementärmedizin eine zunehmende Bedeutung bei der Behandlung schwerer oder chronischer Krankheiten erlangt, da sowohl Nebenwirkungen von Medikamenten als auch Symptome gelindert oder gar beseitigt werden können. 

Gute Erfahrungen

Bei chronischen Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen beispielsweise hat sich der Einsatz von Akupunktur bewährt. Rund drei Vierteln der Patientinnen und Patienten kann so zu einer deutlichen und lang anhaltenden Schmerzlinderung verholfen werden. In der Krebstherapie werden komplementäre Methoden vor allem während der konventionellen Behandlung mittels Bestrahlung und Chemotherapie eingesetzt, wenn es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, aber auch Fieber, Müdigkeit und Appetitlosigkeit kommen kann. Gute Erfahrungen wurden hier mit cannabisbasierten Medikamenten gemacht, die als Kapseln oder Spray verabreicht werden und die Beschwerden merklich lindern. Auch Patienten, die als austherapiert gelten, kann es palliativ gegeben und ihnen so eine bessere Lebensqualität beschert werden. Gleichwohl hilft es nicht allen. 

Legalisierung als Chance 

Seit März 2017 dürfen in Deutschland diese cannabisbasierten Arzneimittel sowie medizinisches Cannabis und Verdampfer, Vaporizer genannt, für Cannabis von Vertragsärzten aller Fachrichtungen verschrieben werden. Als Indikationen haben sich multiple Sklerose, chronische Schmerzen, Gewichtsverlust infolge von Aids, aber auch Anorexie – der Appetit wird von Cannabis angeregt –, Augeninnendruck und Spastiken herausgestellt. Selbst Albträume bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung werden reduziert und die Bronchien von Asthmatikern erweitert. Es stellt sich daher die Frage, ob mit der beabsichtigten Legalisierung von Cannabis mit Fehlinformationen aufgeräumt wird und im Zuge dessen auch die therapeutische Wirkung bei Patienten und Medizinern stärker in den Fokus rückt.

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