Morbus-Bechterew-Therapie

„Optimal abgestimmtes Therapiekonzept beugt bleibenden Schäden vor“

Von Nadine Effert · 2019

Porträt: Peter Koncet, Bundesvorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. (DVMB)
Peter Koncet, Bundesvorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. (DVMB)

Hinter Morbus Bechterew verbirgt sich eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, die Ursache für anhaltende Rückenschmerzen sein kann. Peter Koncet, Bundesvorstandsmitglied der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. (DVMB), zeigt auf, welche Therapien Betroffenen helfen und warum Sport kein No-Go ist.

Morbus Bechterew ist nicht heilbar – aber behandelbar?

Wichtig ist erst einmal, dass die Diagnose steht. Das ist nach oft vielen schmerzhaften Jahren für Betroffene eine gute Nachricht und der Startschuss für die Entwicklung eines sinnvollen, auf den Patienten abgestimmten Therapieplans. Ansonsten kann mit der Zeit die Wirbelsäule komplett versteifen, schmerzhafte Schübe prägen den Alltag. Mit der richtigen Therapie ist Morbus Bechterew trotz der Unvorhersehbarkeit in Bezug auf den Krankheitsverlauf jedoch gut behandelbar.

Worauf kommt es dabei an?

Das A und O ist, dass der Arzt – in diesem Fall ein Rheumatologe – den Nutzen und die Risiken aller Therapien aufzeigt. Patienten empfehle ich, sich auf den Besuch beim Facharzt gut vorzubereiten. Wir haben dazu einen speziellen Fragebogen entwickelt, der auf unserer Homepage www.bechterew.de unter dem Reiter „Was ist
Morbus Bechterew – Bei Verdacht zum Facharzt“ heruntergeladen und in Ruhe zu Hause ausgefüllt werden kann. Hilfreich ist zudem die Teilnahme an einer krankheitsspezifischen Patientenschulung. Realistische Erwartungen an die Behandlung führen zu einer besseren Einhaltung der Therapieempfehlungen und so auch zu einem besseren Ergebnis. 

Wie kann Betroffenen geholfen werden?

Zunächst steht medikamentös ein entzündungshemmendes nicht steroidales Antirheumatikum (NSAR) auf dem Plan. Sollte sich keine positive Wirkung einstellen oder die Nebenwirkungen zu groß werden, bieten sich sogenannte Biologika an. Darüber hinaus kommen begleitend alternative Heilverfahren infrage, zum Beispiel warme Thermal- oder Moorbäder, eine Ganzkörpertherapie in einer Kältekammer oder Behandlungen mit dem radioaktiven Edelgas Radon. Unverzichtbar ist eine lebenslange Bewegungstherapie unter fachlicher Anleitung.

In Bewegung bleiben ist also wichtig?

Richtig, zum einen sollten Patienten die Übungen zum Erhalt der aufrechten Haltung und zur Schmerzreduktion auch zu Hause konsequent umsetzen, zum anderen sollten sie körperlich aktiv bleiben, um die Kondition zu steigern, den Kreislauf zu stabilisieren und die Atemkapazität zu verbessern. Geeignet sind vor allem sanfte Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen und Radfahren. Unsere Patienten-Selbsthilfegruppen organisieren bundesweit Bechterew-spezifische Bewegungsangebote und ermöglichen zudem den Erfahrungsaustausch. Je mehr Betroffene über Morbus Bechterew wissen, desto besser können sie mit der Erkrankung umgehen.

Quellen:
Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e. V.
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband: Morbus Bechterew
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband: Morbus Bechterew Doku

 

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