Pilzinfektion

Sommer, Sonne, Scheidenpilz?

Von Sarah Schroth · 2022

Steigt das Thermometer, beginnt für viele Keime, die sich im Intimbereich herumtreiben, die Hochsaison. Um einer Infektion entgegenzuwirken, ist neben einfachen Hygienemaßnahmen auch der rechtzeitige Gang zu Fachpersonen entscheidend.

Eine Frau sitzt bekleidet auf dem Bett und hält sich die Hände auf ihren Intimbereich.
Foto: iStock/sopradit

Welche Frau kennt das nicht? Der Bikini liegt bereit, und der verschwitzte Körper sehnt sich nach dem kühlen Nass. Nur leider juckt und brennt es im Schritt und die Laune ist – anders als die Temperaturen – im Keller. Entzündungen im Intimbereich sind nicht nur sehr nervig, sondern auch sehr häufig. So gut wie jede Frau leidet mindestens einmal in ihrem Leben an Infektionen wie der bakteriellen Vaginose oder dem Scheidenpilz, 70 Prozent davon sogar regelmäßig. Typisch für die bakterielle Entzündung sind weißlicher oder grauer Ausfluss, ein fischiger Geruch und Juckreiz. Pilzinfektionen gehen hingegen eher mit einem geruchlosen, körnigen Ausfluss sowie Schmerzen beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr einher. Oft handelt es sich aber auch um Mischformen, bei denen sowohl Pilze als auch Bakterien ihr Unwesen treiben. Eine sichere Diagnose und gezielte Behandlung können daher nur mittels ärztlich durchgeführtem Vaginalabstrich erfolgen.

Natürliche Schutzbarriere

In der Regel bildet die Scheidenflora mit ihrem hohen Anteil an Milchsäurebakterien einen idealen Schutzfilm gegen schädliche Keime. Ist das Immunsystem aber stress- oder krankheitsbedingt geschwächt, lässt auch der Schutz vor Schädlingen nach. Das Auftreten von Pilzinfektionen kann unter anderem durch die Einnahme von Antibiotika oder Hormonschwankungen befeuert werden. Weitere Risikofaktoren sind ein feuchtes Milieu – etwa durch Tragen nasser Swimwear – sowie falsche Intimhygiene. Statt Duschgel und Seifen ist eine oberflächliche, sanfte Reinigung der äußeren Vagina mit Wasser ideal, um die Scheidenflora nicht zu zerstören.

Bloß keine falsche Scham bei einer pilzinfektion

Sollte es dennoch zu Symptomen kommen, keine Panik. Die oft schwerste, aber wichtigste Hürde ist, darüber zu sprechen und professionellen Rat einzuholen! Erfahrungsgemäß meiden viele Betroffene aus Scham den Gang in die Praxis. Das ist schade, denn besonders im frühen Stadium können Infektionen schnell und unkompliziert behandelt werden. Wird die Infektion hingegen durch langes Zuwarten und Fehlbehandlung mit frei verkäuflichen Präparaten verschleppt, kann es im schlimmsten Fall zu Entzündungen der Gebärmutter oder Eileiter sowie zu Unfruchtbarkeit kommen.

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