Darm

Abklären und Gewissheit haben

Von Tobias Lemser · 2023

Holografische Grafik eines Darms.
Der Darm ist ein etwa vier bis sechs Meter langer, in Schlingen liegender Muskelschlauch. Foto: iStock / MARHARYTA MARK

Darmkrebs wächst über viele Jahre sehr langsam und unbemerkt. Treten Beschwerden auf, ist er oft bereits fortgeschritten. Umso wichtiger ist es deshalb, Früherkennungsprogramme wahrzunehmen – die effektivste Maßnahme überhaupt, um die Heilungschancen so hoch wie möglich zu halten.

Gesundheitsprävention nicht so genau nehmen, ist nichts Neues. Gerade Maßnahmen zur Früherkennung von Darmkrebs werden gern auf die lange Bank geschoben – obwohl das sogenannte kolorektale Karzinom bei Männern mit rund 33.000 Neuerkrankungen und bei Frauen mit 28.000 Fällen die dritthäufigste Krebserkrankung ist. Gerade ab dem 50. Lebensjahr kommt diese Krebserkrankung vermehrt vor.

Auffälligkeiten am darm ernst nehmen

Oft treten Symptome erst sehr spät auf, was bedeutet, dass Betroffene lange keine Einschränkungen oder Schmerzen spüren. Typische Hinweise, die für Darmkrebs sprechen können, sind sichtbare Blutbeimengungen im Stuhl beziehungsweise nicht sichtbares Blut, das sich mit einem Stuhltest – inzwischen per Schnelltest auch bequem von zu Hause aus – feststellen lässt. Wichtig: Anzeichen wie Blut im Stuhl gelten jedoch nicht nur für Darmkrebs, sondern bereits für seine Vorstufen in Form von Polypen. Aber auch wiederholte, krampfartige Bauchschmerzen sowie häufiger Stuhldrang und auffallend übel riechender Stuhl können für Darmkrebs sprechen. Spätsymptome sind Schmerzen, nämlich dann, wenn der Tumor zu einer Einengung und letztlich zum Darmverschluss führt.

Früh erkannt, Gefahr gebannt

Um möglichst viele Darmkrebserkrankungen im Anfangsstadium zu erfassen, wird inzwischen ein organisiertes Darmkrebsscreening angeboten. Während Männer bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie haben, liegt die Altersgrenze bei Frauen bei 55 Jahren. Die gesetzlichen Krankenkassen laden ihre Versicherten im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren zur Darmkrebs-Früherkennung ein. Gut zu wissen: Bei der Darmspiegelung gibt es bei lediglich einem Prozent der untersuchten Personen einen positiven Befund. Das heißt im Umkehrschluss: Wer zur Vorsorge geht, hat zu 99 Prozent die Wahrscheinlichkeit, dass kein Darmkrebs vorliegt. Um die Rate noch weiter zu erhöhen, setzen immer mehr Kliniken bei einer Darmspiegelung auf Künstliche Intelligenz. Erste Studien zeigen, dass sich so bis zu 15 Prozent mehr Polypen im Darm aufspüren lassen. Und: Selbst wenn im Rahmen der Früherkennung ein Tumor entdeckt wird, befindet sich dieser in der Regel in einem günstigen Stadium. Wird der Tumor dann operativ entfernt, liegen die Heilungschancen bei 95 Prozent.

Quellen:
ONKO Internetportal: Darmkrebs
LMU Klinikum: Patientengeschichte: Diagnose Darmkrebs
Deutsche Krebshilfe: DARMKREBS
infoMEDIZIN: Darmspiegelung (Koloskopie)

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