Digitalisierung in der Medizin

Ärztliche Versorgung per Smartphone

Von Jens Bartels · 2022

Sprechstunde per Laptop, Apps auf Rezept oder die Patientenakte in der Cloud: Der digitale Wandel bereichert die Gesundheitsversorgung der Bundesbürger. Für eine höhere Behandlungsqualität sorgen auch die verbesserte Vernetzung sowie der schnellere Austausch von Ärzteschaft, Krankenhaus und vielen weiteren Leistungserbringenden.

Futuristische Darstellung der medizinischen Unterstützung mit einem Smartphone, das ein Stethoskop trägt.
Medizinische Unterstützung kommt immer öfter über Smartphone und Tablet. Foto: iStock / ipopba

Herzinsuffizienz ist in Deutschland die häufigste Ursache für eine Krankenhauseinweisung. Neuere Studien zeigen, dass die Zahl stationärer Klinikaufenthalte dank einer vorsorglichen und engmaschigen telemedizinischen Betreuung deutlich verringert werden kann. Ein Beispiel dafür liefert Ingo von Garnier. Dank eines Sets mit telemedizinischen mobilen Geräten misst der Rentner aus Nordrhein-Westfalen eigenständig zu Hause seine Vitalparameter. Die täglich erhobenen Werte wie Blutdruck und Körpergewicht werden ebenso wie die wöchentlich erhobenen Werte des Mehrkanal-EKG-Systems über eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone und von dort via Mobilfunk an das zuständige Herzzentrum gesendet. Dort werden die Daten in der elektronischen Patientenakte dokumentiert, Fachkräfte überprüfen die Zahlen regelmäßig im Rahmen einer Datenvisite. Zudem reagieren die dortigen Experten frühzeitig bei auftretenden Auffälligkeiten und bleiben im engen Austausch mit dem behandelnden Hausarzt.

Verbesserte Versorgung durch Digitalisierung in der Medizin

Das Beispiel zeigt, wie mit digitalen Technologien und Hilfsmitteln im Gesundheitswesen die Vorbeugung und Diagnose, aber auch die Behandlung und Überwachung von Krankheiten verbessert werden kann. Immer mehr digitale Lösungen stehen dabei zur Verfügung. So vereinfacht etwa die elektronische Patientenakte (ePA) viele Abläufe und schafft mehr Transparenz. Wichtige Dokumente wie Impfpass und Zahnbonusheft gehen zudem digital nicht mehr verloren, und Gesundheits-Apps auf Rezept ergänzen die Versorgung. Darüber hinaus können Patienten und Ärzte wichtige Informationen wie Notfalldaten oder Befunde bei Bedarf schneller einsehen.

Reduzierter Verwaltungsaufwand

Insgesamt wird die Digitalisierung die Medizin zunehmend personalisieren und individueller machen, weil mit digitaler Unterstützung genauere Diagnosen gestellt werden können. Gleichzeitig hilft der digitale Wandel dabei, die Medizin menschlicher zu machen. Denn durch die digitalen Lösungen können sich Ärzte, das Pflegepersonal und die Therapeuten auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren, statt unverhältnismäßig viel Zeit in Verwaltung und Bürokratie zu investieren.

Quellen:
Zukunftsinstitut: Gesundheitswelt 2049: Ein Navigator für die Zukunft
Herz- und Diabeteszentrum NRW

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