Rückenschmerzen Prävention

Digital gegen die Pein

Von Mark Krüger · 2024

Falsche Sitzhaltung, zu wenig Bewegung, Übergewicht – alles Faktoren, die unserem Bewegungs- und Stützapparat das Leben schwer machen. Prävention ist das A und O, will man denn auf lange Sicht mobil und schmerzfrei bleiben. Dabei unterstützen heutzutage digitale Helfer.

Regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen beugen Rückenschmerzen vor.
Regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen beugen Rückenschmerzen vor. Foto: iStock / Khosrork

Wie heißt es so schön: „Das Sitzen ist das neue Rauchen.“ Kein Wunder, schließlich nehmen sitzende Tätigkeiten einen erheblichen Raum in unserem Alltag ein, was sich nicht nur negativ auf die Gesundheit von Herz und Kreislauf, sondern vor allem auch auf unseren Bewegungsapparat auswirkt. Durch zu wenig Bewegung verursachte Rückenschmerzen sind da vorprogrammiert. Auch unter anderem Übergewicht, Fehlbelastungen, Rauchen und psychische Belastungen zählen zu den typischen Risikofaktoren. Eine aktuelle Auswertung der TK zeigt, dass Muskelskeletterkrankungen zu den häufigsten Gründen für eine Krankschreibung gehören. 18,3 Prozent der erwerbstätigen TK-Versicherten ließen sich im letzten Jahr aufgrund dessen krankschreiben.

Multimodale Schmerztherapie

Die meisten Rückenschmerzen haben keine konkrete Ursache und verschwinden nach einiger Zeit von allein. Nach zwölf Wochen anhaltendem Schmerz spricht man von chronischen Rückenschmerzen. Dann kommt in der Regel die multimodale Schmerztherapie (MMST) zum Einsatz. Wichtige Bestandteile eines solchen Programms sind Schmerzbehandlung, körperliche Aktivität und psychotherapeutische Verfahren. In einer Metaanalyse, die in 2022 im „British Medical Journal” erschienen ist, wertete ein Wissenschaftlerteam fast 100 Studien mit gut 13.000 Teilnehmenden aus und stellte fest: Physiotherapie, kombiniert mit Psychotherapie, bringt bei chronischen Kreuzschmerzen die besten Ergebnisse. 

Verschiedene digitale Angebote für Rückenschmerzen zur Prävention

Die Multimodalität wird seit einiger Zeit erweitert um sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs), die es auch speziell für den Bereich Rücken gibt. Sie helfen zum Beispiel mit gezielten Trainingseinheiten bei unspezifischen Rückenschmerzen, mit Entspannungsübungen gegen Stress oder beim Umgang mit den Einschränkungen. Es handelt sich um Medizinprodukte in Form von Apps oder Web-Anwendungen, denen ein medizinischer Nutzen oder eine Verbesserung im Ablauf der Behandlung nachgewiesen werden konnte. Gut zu wissen: Apps, die im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet sind, gibt es auf Rezept. Das heißt: Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenlassen erstattet. Aber auch viele Krankenkassen selbst bieten ihren Versicherten kostenlose Rücken-Apps und Online-Rückenkurse an. 

Zahl zum Staunen

69 Millionen Lebensjahre bei schlechter Gesundheit gingen weltweit im Jahr 2020 auf das Konto von Schmerzen im unteren Rücken.

Quelle: „Global, regional, and national burden of low back pain, 1990–2020, its attributable risk factors, and projections to 2050: a systematic analysis of the Global Burden of Disease Study 2021”, The Lancet (Juni 2023)

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