Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

Dauerhaft entzündete Atemwege

Von Tobias Lemser · 2021

Auch wenn die Zahl der Raucherinnen und Raucher seit dem Jahr 2000 kontinuierlich abnimmt, bleiben Zigaretten der Lunge größter Feind. Mögliche Folge: COPD. Schätzungen zufolge leiden rund 6,8 Millionen Menschen an dieser Lungenerkrankung. Um gegenzusteuern, könnte eine neue Studie wichtige Erkenntnisse bringen.

Eine Ärztin hört die Atemwege bei einer Patientin ab
Foto: iStock/ SDI Productions

Oft beginnt es mit Husten, der im Laufe der Zeit immer hartnäckiger wird und mit schleimigem und sogar blutigem Auswurf einhergeht. Aber auch Schlappheit und Atemnot können für eines der bekanntesten pulmologischen Krankheitsbilder, die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, sprechen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO war diese irreversible Erkrankung im Jahr 2019 weltweit die dritthäufigste Todesursache. 

Runter vom Stuhl

Zwischen 80 und 90 Prozent aller COPD-Fälle sind auf Tabakkonsum zurückzuführen. Fast die Hälfte aller älteren Raucher sind davon betroffen. Doch es gibt laut einer aktuellen Studie eine weitere bislang weniger bekannte Ursache: das Sitzen. Um der Frage nachzugehen, welchen Einfluss das Sitzen auf COPD hat, werteten chinesische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Daten einer groß angelegten Querschnittsstudie aus der chinesischen Provinz Sichuan aus. Gegenstand war der Zusammenhang von sitzendem Verhalten und chronischen Erkrankungen. Ergebnis: Personen, die länger als sieben Stunden am Tag saßen, hatten ein größeres Risiko an COPD zu erkranken als jene, die weniger als drei Stunden sitzend verbrachten. Zudem scheint sich regelmäßige Bewegung positiv auf die COPD-Prävention auszuwirken.

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung: neue Luft zum Atmen

Doch welche Therapie hilft? Basis und seit Jahren eine etablierte Methode ist die nicht-invasive Beatmungstherapie ohne dabei einen Beatmungsschlauch in die Luftröhre einführen zu müssen. Ihr Ziel ist es, die Atemmuskulatur zu entlasten und einen zu hohen Kohlendioxidgehalt im Blut zu senken. Und so funktioniert die Therapie: Um die Atemluft durch die Atemwege dem Gasaustausch in der Lunge zuführen zu können, muss die Atemmuskulatur aktiv beteiligt sein. Wird nun beim Atmen in der Pleurahöhle, dem Spalt zwischen dem Lungen-, Zwerch- und Rippenfell, mittels Atemmuskulatur ein Unterdruck erzeugt, kommt es durch den entstandenen Unterschied zwischen atmosphärischem Druck und dem inneren Druck im Brustkorb zu einem Luftstrom. 

Wichtig zu wissen: Allein auf die Inhalationstherapie und Medikamente zu setzen, reicht nicht. Erst wer zusätzlich sein Verhalten in Form von gesunder Ernährung, Nikotinverzicht und körperlicher Aktivität ändert, kann nachhaltig seine Lebensqualität erhöhen.

Grafik:V erteilung der zehn häufigsten Todesursachen weltweit im Jahr 2019

Quellen:
www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/was-ist-copd
www.youtube.com/watch?v=NxRCtNOZSVQ
www.onmeda.de/krankheiten/copd.html

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