Immuntherapie bei Lungenkrebs

Kampf gegen den Tumor

Von Jens Bartels · 2019

Insbesondere die Kombination verschiedener Methoden verspricht den größten Erfolg bei der Behandlung von Lungenkrebs. Durch personalisierte Verfahren und individuell abgestimmte Therapien soll es künftig möglich sein, die durchschnittliche Lebenserwartung von Lungenkrebspatienten um mindestens fünf Jahre zu erhöhen.

Eine Frau stoppt mit der Hand eine Reihe umfallender Dominosteine.
Foto: iStock/eternalcreative

Operation, Chemotherapie und Bestrahlung – lange waren das die einzigen Waffen der Ärzte im Kampf gegen den Lungenkrebs. Rund um den Globus arbeiten Krebsforscher jedoch an neuen Methoden, die Krankheit zu bekämpfen. Ausgedient haben die altvertrauten Behandlungsmethoden aber keineswegs.

Immuntherapie bei Lungenkrebs: Therapieformen kombinieren

Das Gegenteil ist der Fall: Mediziner setzen darauf, verschiedene Therapieformen sinnvoll miteinander kombinieren zu können. Denn Krebszellen passen sich schnell an. Greift man eine Tumorzelle über mehrere Wege an, wächst die Chance, sie zu eliminieren. So kommt beispielsweise bei der Behandlung eines nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms mitunter auch eine Immuntherapie zum Einsatz. Die Voraussetzung dafür: Die Krebszellen müssen ein bestimmtes Protein produzieren. Dann unterstützt die Immuntherapie das körpereigene Immunsystem dabei, die Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Allerdings schlägt die Behandlung nicht bei allen Patienten an und sie kann auch Nebenwirkungen haben. Denn manchmal greift das Immunsystem gesundes Gewebe an. Trotzdem gilt die Entwicklung von Immuntherapien als echter Meilenstein der Krebstherapie. Ein anderes Beispiel: Bei einem kleinzelligen Lungentumor gilt die Kombina­tion aus Chemotherapie und Immuntherapie als Hoffnungsträger. Zwar ist die Behandlungsmethode anders als in den USA in Deutschland noch nicht zugelassen, kann aber in Einzelfällen bereits genehmigt werden.

Bei anderen Patienten versprechen individuell abgestimmte Medikamente bessere Erfolge. Weisen die Tumorzellen bestimmte Genmutationen auf, greift die personalisierte Medizin direkt an diesen Mutationen an – der Krankheitsverlauf wird verlangsamt, das Leben des Patienten verlängert.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 2018

Neues Netzwerk in Deutschland

Durch personalisierte Verfahren und spezifisch ausgerichtete Therapien soll es künftig möglich sein, die durchschnittliche Lebenserwartung von Lungenkrebs­patienten um mindestens fünf Jahre zu erhöhen. Für dieses Ziel haben sich deutschlandweit 15 Krebszentren an Universitätskliniken vernetzt und mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe und einiger Krankenkassen das nationale Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs ins Leben gerufen. Dadurch ist es möglich, die molekulare Diagnostik, Beratung und Bewertung von Daten zentralisiert vorzunehmen. Gerade die molekulare Diagnostik kann Schwachstellen der Tumore aufdecken und ist zunehmend für den Erfolg der Therapie entscheidend.

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