Attackenartige Kopfschmerzen

Für den Akutfall optimal gerüstet

Von Mark Krüger · 2024

Unter einer Migräne leiden bis zu zehn Millionen Deutsche. Obwohl es wirksame Medikamente in unterschiedlichen Darreichungsformen gegen diese neurologische Erkrankung gibt, werden längst nicht alle Betroffenen adäquat behandelt.

Bei einer Attacke sind die Betroffenen meist völlig außer Gefecht gesetzt.
Bei einer Attacke sind die Betroffenen meist völlig außer Gefecht gesetzt. Foto: iStock / fizkes

Ein attackenartig auftretender, meist einseitiger Kopfschmerz, oft begleitet von Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit: Das sind die typischen Symptome einer Migräne, von der bis zu 15 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal im Jahr heimgesucht werden.

Die Ursachen sind nicht gänzlich geklärt. Höchstwahrscheinlich wird die Veranlagung zu Migräne vererbt. Die Auslöser für eine Attacke, auch Trigger genannt, sind vielfältig: Bei manchen Betroffenen führen grelles Licht oder bestimmte Lebensmittel dazu, bei anderen wiederum sind es hormonelle Schwankungen oder Stress.

„Der Leidensdruck ist für Migräne-Betroffene teilweise massiv“, sagt Dr. Wolf-Oliver Krohn, Neurologe und Patientenberater der Deutschen Hirnstiftung. Während einer Attacke, die zwischen 4 und 72 Stunden andauern kann, ist es für die Betroffenen fast unmöglich, ihren Alltag zu bewältigen und normalen Beschäftigungen nachzugehen.

Verheerend ist, dass viele Betroffene sich selbst mit rezeptfreien Schmerzmitteln behandeln, die jedoch nur bei milden Formen helfen. Nur etwa sieben Prozent erhalten wirksame, migränespezifische Medikamente. Gerade mal 40 Prozent suchen überhaupt ärztliche Hilfe. Das sind Ergebnisse aus der Studie „BURDEN 2020“. „Oft nehmen Betroffene dann zu häufig Schmerzmedikamente“, weiß Krohn aus praktischer Erfahrung. „Und das kann die Beschwerden sogar noch verstärken.“

Attackenartige Kopfschmerzen wirksam behandeln

Wichtig ist, bei Migräne-Symptomen ärztlichen Rat zu suchen. Erster Ansprechpartner ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Neben nicht medikamentösen, speziell verhaltenstherapeutischen Strategien sind laut der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) spezifische Medikamente aus der Substanzgruppe der Triptane das Mittel der ersten Wahl, wenn es um die Akutbehandlung mittelschwerer oder schwerer Migräneanfälle geht.

Die Auswahl zwischen den verschiedenen, in der Regel gut verträglichen Triptanen in unterschiedlichen Dosierungen und Darreichungsformen – Tablette, Nasenspray (intranasal), Pen (subkutan) – ermöglicht es, die Therapie auf die individuellen Bedürfnisse der an Migräne erkrankten Person zuzuschneiden. Wer für den Wirkeintritt ein bisschen Zeit hat, kann Triptan in Tablettenform einnehmen. Muss jemand schnell funktionieren, sind intranasale oder subkutane Medikamente die bessere Wahl. Bei sich rasch entwickelnden Attacken oder Erbrechen ist es sinnvoll, besser zum Nasenspray oder zu einer subkutanen Injektion zu greifen.

Da die Migräne oft mit einer verlangsamten Magen-Darm-Aktivität einhergeht, wird der Wirkstoff hier nur verzögert aufgenommen. Die intranasale und subkutane Applikation kann den Magen-Darm-Trakt unterschiedlich stark umgehen.

Anlaufstellen

Bei diesen Vereinen und Organisationen finden Sie Informationen, Adressen von Arztpraxen und Schmerzzentren sowie Selbsthilfegruppen:

 

Deutsche Schmerzliga e. V.
www.schmerzliga.de


Deutsche Gesellschaft für 
Schmerzmedizin e. V.

www.dgschmerzmedizin.de


Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.
www.schmerzgesellschaft.de

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