Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Was die Pumpe gefährdet

Von Sandra Sehringer · 2023

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland Todesursache Nummer eins. Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle für unser persönliches Risiko. Doch gibt es tatsächlich das „gute“ und das „böse“ Cholesterin?

Zwei Hände halten eine Herz-förmige Schale mit Obst und Gemüse.
Durch eine Ernährungsanpassung können die Cholesterinwerte positiv beeinflusst werden. Foto: iStock / Chinnapong

Jeder zweite Todesfall ist auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückzuführen. Dazu zählen alle Krankheiten des Herzes und der Blutgefäße wie beispielsweise Bluthochdruck, Ablagerungen in den Blutgefäßen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche oder Herzinfarkte. Und obwohl sich die meisten Risikofaktoren vermeiden lassen, ist die Häufigkeit der Krankheiten erschreckend: Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Bluthochdruck. Rund sechs Millionen sind von einer koronaren Herzkrankheit betroffen. Im akuten Fall kommt es dabei wie bei über 300.000 Menschen jährlich zum lebensbedrohlichen Herzinfarkt. Die sogenannte Herzinsuffizienz oder Herzschwäche betrifft circa vier Millionen Menschen.

Lebensstil bestimmt Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Gewisse Faktoren wie unser Alter und die genetische Veranlagung können wir nicht beeinflussen. Mit unserem Lebensstil haben wir jedoch zahlreiche Risiken in der Hand. Rauchen verengt die Blutgefäße und erhöht sogar die Wahrscheinlichkeit für einen plötzlichen Herztod um das 

Zwei- bis Vierfache. Bewegungsmangel, Übergewicht sowie eine fett- und zuckerreiche Ernährung stehen ebenfalls im engen Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei anhaltendem Bluthochdruck verändern sich Gefäße krankhaft, und auch bei Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen schlägt unser Herz Alarm. Bei Vorsorgeuntersuchungen testet man daher unter anderem Blutzuckerspiegel, Blutfette sowie die sogenannten Cholesterinwerte. Wir benötigen Cholesterin als natürlichen Bestandteil unserer Zellen. Ein Zuviel davon kann jedoch zu Gefäßverkalkungen führen und das Risiko für Herzinfarkte deutlich steigern. 

„Gutes“ und „böses“ Cholesterin

Beim Cholesterin unterscheidet man zwei Gruppen: Der Typ LDL transportiert Cholesterin aus der Leber in den Körper; der Typ HDL transportiert es aus dem Gewebe zurück in die Leber. Sind LDL-Werte und Blutfette bei Menschen erhöht, steigt ihr Herz-Kreislauf-Risiko. Daher rührt auch die umgangssprachliche Bezeichnung „böses Cholesterin“. Beim HDL sollen sich dagegen niedrige Werte schädlich auswirken, was dem Typ HDL die Bezeichnung „gutes“ Cholesterin einbrachte. Eine aktuelle Studie im „Journal of the American College of Cardiology“ zeigt jetzt allerdings, dass niedrigere HDL-Cholesterinwerte nur bei Weißen Erwachsenen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, nicht bei Schwarzen, und hohe HDL-Cholesterinwerte keine schützende Wirkung haben.

Herzinfarkt-Risiko testen

Generell gilt: je mehr Herz-Kreislauf-Risikofaktoren, desto größer die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Der sogenannte Herzinfarkt-Score misst das Herzinfarkt-Risiko innerhalb der nächsten zehn Jahre. Neben den Cholesterinwerten fließen dabei Alter, Raucherstatus, Blutdruck, Übergewicht und Vorerkrankungen wie Diabetes ein. 

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