Symptome bei Hämorriden

Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben

Von Mark Krüger · 2022

Es ist wohl die größte Tabuzone des menschlichen Körpers: der Analbereich. Ob Darmbeschwerden oder Krankheiten rund um den After, darüber spricht man möglichst nicht – so auch nicht über Hämorriden. Sobald diese Beschwerden verursachen, ist jedoch ein Arztbesuch angesagt, nicht nur, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.

Eine bekleidete Frau fasst sich mit ihren beiden Händen an den Hintern.
Beschwerden im Afterbereich sind unangenehm. Foto: iStock / Ivan-balvan

Jucken, Brennen und Nässen am After? Typische Anzeichen für Hämorriden. Viele Menschen halten sie für ungebetene Gäste, die man schnell wieder loswerden möchte. Doch was kaum jemand weiß: Alle haben sie – und das ist auch gut so. Denn durch Anschwellen verhindern Hämorriden, dass unkontrolliert Stuhl aus dem Darm austritt. Ohne das ringförmig unter der Enddarmschleimhaut nahe dem Darmausgang liegende Gefäßpolster könnte der Schließmuskel diese Aufgabe nicht bewältigen.

Eine Frage des Drucks

Doch wie kommt es auf einmal zu Beschwerden, zu denen auch ein wiederkehrendes Fremdkörpergefühl und Blutungen beim Stuhlgang gehören? Hämorriden werden erst dann krankhaft, wenn sie sich von innen nach außen vorwölben und es zu einem Blutstau kommt – Mediziner sprechen dann von einem Hämorridalleiden. Häufigste Ursache hierfür ist starkes Pressen bei der Darmentleerung und ein damit verbundener Druck auf die Gefäße im Analbereich.  Tipp: Ein Toilettenhocker, der für einen veränderten Sitzwinkel sorgt, kann den Abgang des Stuhls erleichtern und somit Druck aus der „Sitzung“ nehmen. Aber auch eine angeborene Bindegewebsschwäche, welche die Schließmuskeln erschlaffen lässt, Übergewicht und eine Schwangerschaft können Hämorridalleiden begünstigen.

Symptome bei Hämorriden: Abhilfe schaffen

Viele Betroffene rennen förmlich in die Apotheke, um mit einer Salbe, Zäpfchen oder Sitzbädern schnell Linderung zu erfahren. Fakt ist jedoch: Die Ursachen beheben diese Maßnahmen nicht, und von selbst bilden sich Hämorriden nicht zurück. Im schlimmsten Fall kann sich im Endstadium eine Stuhlinkontinenz einstellen. Daher ist eine proktologische Untersuchung mehr als ratsam. Denn hinter den Symptomen können auch andere Krankheiten wie eine Analfissur oder Darmkrebs stecken. Also: Bloß keine falsche Scham! Wird das Hämorridalleiden frühzeitig behandelt – zum Beispiel im Anfangsstadium mit Medikamenten, die injiziert werden –, ist man es in der Regel schnell und schmerzlos wieder los. Stärker vergrößerte Hämorriden können verödet oder abgebunden werden. Bei fortgeschrittener Krankheit hilft meist nur eine Operation, bei der das überschüssige Gewebe entfernt wird.

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