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HIV-Übertragung

Diagnose HIV – auch heute noch ein Stigma

Von Gilead Sciences GmbH · 2020

HIV steht nach wie vor ganz weit oben auf der Liste der gesellschaftlichen Tabuthemen. Und obwohl eine Infektion mit dem HI-Virus eine chronische Erkrankung ist, sagen viele Betroffene, dass sie nicht im eigentlichen Sinne krank, sondern „einfach positiv“ sind. Sie erleben täglich, dass viele Menschen nicht wissen, was eine erfolgreiche HIV-Therapie ermöglicht und wie man heute mit HIV leben kann.

Hildegard (71) aus Lübeck hatte Glück im Unglück. Schon kurze Zeit nach der Ansteckung erfuhr sie zufällig bei der Blutspende von ihrer Infektion. Inzwischen engagiert sich Hildegard bei der Aidshilfe Lübeck und möchte vor allem beim Thema „Frauen mit HIV“ aufklären. 

Warum ist das Thema „HIV bei Frauen“ so ein großes Tabu?

Frauen mit HIV werden schnell mit Drogenmissbrauch oder Prostitution in Verbindung gebracht, auch wenn eine HIV-Infektion nichts damit zu tun haben muss. Auch bei mir war das Schamgefühl anfangs so groß, dass ich mich erst nach fünf Jahren bei meiner Familie geoutet habe. Zudem ist das Thema kaum präsent, obwohl etwa ein Fünftel der HIV-Positiven in Deutschland, also über 17.300 Menschen, Frauen sind. An eine mögliche HIV-Infektion wird meist auch von behandelnden Ärzten nicht gedacht, weshalb Frauen leider oft erst dann diagnostiziert werden, wenn bereits gesundheitliche Schäden vorliegen. Das Thema muss bekannter werden, sodass auch Frauen mehr Tests machen.

Wie sieht heute dein Leben mit HIV aus?

Mir geht es gut. Ich führe ein ganz normales Leben, bin gerne unterwegs und aktiv. Ich möchte jeden Tag mindestens einmal glücklich sein und notiere diese Momente in mein Notizbuch – das klappt ganz gut!

Unterhalb der Nachweisgrenze? André (37) und Fabian (28) sind ein glückliches Paar: Beide lieben Radfahren, treffen Freunde, André arbeitet als Berater und Fabian hat gerade erfolgreich sein Architektur-Studium abgeschlossen. Und sie sind ein sogenanntes „serodifferentes“ Paar: André ist HIV-positiv, Fabian ist HIV-negativ.

André, du lebst in einer festen Partnerschaft mit Fabian, der HIV-negativ ist. Wie funktioniert das?

Wichtig ist eine konsequente Therapie, die verhindert, dass sich das Virus vermehrt. Ich lasse regelmäßig testen, ob HIV im Blut nachweisbar ist und bin seit Langem unterhalb der Nachweisgrenze. Damit bin ich für Fabian nicht ansteckend.*

Fabian, wie ist es für dich in eurer Beziehung?

Aus meiner Sicht führen wir eine ganz normale Beziehung – dank Andrés Therapie mache ich mir keine Sorgen. Und deswegen ist HIV in unserer Beziehung gar kein Thema mehr, außer wenn wir uns für das Thema in der Öffentlichkeit engagieren.

Mit welchen Vorurteilen werdet ihr konfrontiert?

Viele meinen, dass sie über HIV ganz gut Bescheid wissen, doch die Vorstellungen sind oft veraltet. Menschen, die eine erfolgreiche HIV-Therapie machen, führen ein normales Leben, haben eine normale Lebenserwartung und können Sport treiben, wie wir auch bei unserer Aktion „Andre's Ride“ zeigen. Wir wollen HIV nicht verharmlosen, aber über das heutige Leben mit HIV aufklären.

www.nochvielvor.de

PD Dr. med. Stefan Esser, Oberarzt und kommissarischer Leiter des Instituts für HIV Forschung am Universitätsklinikum Essen

Schutz durch Therapie

„Dank moderner antiretroviraler Therapien, die häufig aus nur einer Tablette pro Tag bestehen, ist HIV zu einer gut behandelbaren, chronischen Erkrankung geworden. Wenn die in regelmäßigen Kontrollen gemessene HI-Viruslast im Blut dauerhaft unterhalb der Nachweisgrenze liegt, wenn also unter erfolgreicher Therapie keine Viren im Blut festgestellt werden können, ist auch keine Weitergabe des HI-Virus zu erwarten.

Dieser sogenannte ‚Schutz durch Therapie‘ gilt allerdings nur für das HI-Virus. Im Hinblick auf andere sexuell übertragbare Infektionen sind unverändert weitere Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckungen, wie zum Beispiel die Verwendung von Kondomen, notwendig – vor allem für Menschen mit verschiedenen Sexpartner/innen.

Neben der breiten Bevölkerung sind teilweise auch Vertreter medizinischer Berufe noch nicht ausreichend zum Thema ‚nicht nachweisbar = nicht übertragbar‘ (N=N)* aufgeklärt. So entstehen bei Arztbesuchen auch heute noch unnötige Unsicherheiten bei der Behandlung HIV-positiver Menschen. Sie werden manchmal sogar als Patienten abgelehnt und damit diskriminiert, was durch mehr Wissen und Abbau unbegründeter Ängste leicht vermieden werden könnte.“

* Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Auf Grundlage (unkontrollierter) Beobachtungsstudien stuft das Robert Koch- Institut das Risiko einer sexuellen Übertragung (Viruslast seit >6 Monaten unter der Nachweisgrenze) als vergleichbar gering ein, wie bei der Verwendung eines Kondoms ohne antiretrovirale Therapie.1 Auch die Deutsche Aidshilfe wertet den Schutz durch Therapie als Safer Sex.2
1 https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HIV_AIDS.html
2 https://www.aidshilfe.de/schutz-therapie#acc-175410

Kontakt

Gilead Sciences GmbH
Fraunhoferstraße 17
82152 Martinsried / München
E-Mail: info@gilead-sciences.de
Web: http://www.gilead.com

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