Gesunde Lunge

Ziel: Diagnose und Behandlung verbessern

Von Nadine Effert · 2025

Atemwegserkrankungen entwickeln sich zunehmend zu Volkskrankheiten und gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Der Früherkennung kommt daher große Bedeutung zu – genauso wie einer personalisierten Behandlung.

Eine Ärztin hört die Lunge einer Patientin ab.
Foto: iStock / Jacob Wackerhausen

Unsere Lunge erbringt wahre Superleistungen: 10.000 bis 20.000 Liter Luft atmen wir täglich automatisch ein und aus. Ohne diesen Vorgang könnte der Körper nicht mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt werden. In den feinen Verästelungen der Lunge erledigen rund 300 Millionen winzige Lungenbläschen einen wichtigen Job: den Gasaustausch. Über die Oberfläche der Lungenbläschen wird Sauerstoff aus der Luft aufgenommen und Kohlendioxid aus dem Blut in die Lunge abgegeben. Doch das Organ, das aus zwei Lungenflügeln besteht, ist auch sehr anfällig für Krankheiten, weil es mit der Außenwelt ständig in Kontakt steht. Erkrankt die Lunge, kann das die Atmung behindern. Betroffene erleben in der Regel eine starke Einschränkung in ihrer Lebensqualität.

Lungenleiden: nicht selten

Ein Blick in das Zahlenwerk des Statistischen Bundesamts zeigt: Krankheiten des Atmungssystems standen im Jahr 2023 auf Platz drei der häufigsten krankheitsbedingten Todesursachen in Deutschland – Tendenz steigend. Ein Hauptrisikofaktor für Lungenkrankheiten ist Tabakkonsum – so bei Lungenkrebs und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Zwischen 80 und 90 Prozent der COPD-Fälle sind auf das Rauchen zurückzuführen. Eine andere Gefahr: Trotz ausgeklügeltem Filtersystem und Unterstützung von Fresszellen des Immunsystems kann die Lunge sich nicht vor den kleinsten Partikeln, die in der Luft schwirren, schützen. Feinstaub dringt tief bis in die feinsten Verästelungen der Lunge vor, verbleibt dort und kann schwere Krankheiten auslösen. 

Gesunde Lunge: Früherkennung von Risiken

Je früher eine Erkrankung der Lunge entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Symptome wie etwa anhaltender Husten, Atemnot oder zäher Schleim sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Für die meisten Lungenerkrankungen stehen wirkungsvolle Therapien zur Verfügung, die zwar nicht in allen Fällen heilen, aber Symptome lindern, den Verlauf verlangsamen und die Lebensqualität maßgeblich verbessern können. 
„Leider wird eine COPD-Erkrankung oft erst diagnostiziert, wenn sie schon fortgeschritten ist“, sagt Prof. Dr. Claus Vogelmeier, Direktor der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Universitätsklinikum Marburg. Er leitet das Projekt „PerMed-COPD” zur Entwicklung eines neuen Entscheidungshilfesystems, CDSS genannt. Es soll die behandelnde Ärzteschaft darin unterstützen, neben der korrekten Diagnose passende personalisierte Behandlungsempfehlungen zu finden, die auch die Begleiterkrankungen berücksichtigen. Eine Studie zum Einsatz des CDSS startet in diesem Frühjahr.

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